Donnerstag, 1. Juli 2010

Written by Leon

Das Leben fern ab von der Baustelle ist einiges gemütlicher als das auf der Baustelle… Man schläft auf am Boden liegenden Matratzen (Allerdings die ukrainische Ausführung). Die schnellsten Schüler konnten sich von denen zwei Stück ergattern, was allerdings die Liegequalität nicht sonderlich verbessert allerdings nur besser aussieht. Was hier als Luxus gilt, wäre in der Schweiz Lebensstandart einer Gartenratte.
Morgens werden wir von lauter Musik, meist etwas unsanftes wie Rammstein, geweckt, was die Stimmung schon mal vor dem Frühstück etwas anhebt.
Im Moment liege ich auf meiner „Gefängnispritsche“ und schreibe diesen Blog. Vor zehn Minuten war ich noch auf der Baustelle in der Kälte und hab mich aufs Mittagessen und meinen warmen Schlafsack gefreut. So lernt man halt die kleinen Sachen schätzen wie es hier sein muss um nicht in Depressionen zu fallen. Immerhin haben wir unsere Lebensstandarts hier schon etwas angehoben indem eine Gruppe eine Dusche, eine Duschbrause und Kloschüsseln gebaut und installiert hat. Obwohl das Wasser aus der Dusche um die 5°C „warm“ ist, ist schon viel erträglicher als am ersten Tag, als wir über eine Strasse voller Schlaglöcher und Ruinen vorbei in diese Welt gefahren wurden.
Mittlerweile haben wir den Kulturschock überwunden und uns eingependelt, auch wenn man sich nicht vorstellen kann hier zu leben. Jugendliche und ihre Väter besaufen sich zusammen und torkeln dann um das Schulhaus in dem wir wohnen, versuchen sich in gelalltem Ukrainisch mit uns zu verständigen und verachten unsere Nachtruhe.
Nichts in diesem Dorf ist so wie es sein sollte. Einst war dieses Dorf ein blühender Ort mit einem edlen Kulturzentrum das heute nur noch eine mit Müll gefüllte Betonruine ist. Die Häuser sind heruntergekommen und die Leute demotiviert etwas für die Gemeinschaft zu tun.
Doch dafür sind wir ja da, um ihnen zu zeigen wie man in einer Gemeinschaft arbeitet. Um ihnen den Willen etwas zu tun, zu bauen oder zu reparieren wiederzugeben. Für die Schulklassen und anderen Projektgruppen die hier in Zukunft anreisen werden um zu helfen haben wir den Grundstein gelegt und darauf können wir stolz sein!

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